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14.04.2022, Frankfurt am Main

Das Wasserkonzept der Stadt Frankfurt am Main

Das Bild erscheint widersprüchlich: Laut Statistik hat sich die mittlere Niederschlagsmenge in Deutschland seit 1881 nicht signifikant verändert. Doch unsere Sommer werden immer heißer und trockener. Auch der Wasserbedarf der Mainmetropole wird laut Prognosen weiter steigen. Um auch in Zukunft ausreichend Wasser verfügbar zu haben, hat die Stadt Frankfurt mit verschiedenen Partnern ein weitreichendes Zukunftskonzept erarbeitet.

Keine Kommune im Rhein-Main-Gebiet hat einen so hohen Trinkwasserbedarf wie Frankfurt. Dieser kann durch eigene Quellen im Stadtgebiet derzeit nur zu rund 25 Prozent gedeckt werden, sodass drei Viertel des Frankfurter Wassers aus dem Umland stammen. Bevölkerungswachstum und heiße Sommer bedingt durch den Klimawandel haben den Wasserverbrauch in den zurückliegenden Jahren weiter ansteigen lassen.
 
„Frankfurt ist sich seiner Verantwortung als Kommune mit dem höchsten Trinkwasserbedarf im Rhein-Main-Gebiet und großen überregionalen Zulieferungen – vor allem aus dem Hessischen Ried und dem Vogelsberg – sehr bewusst“, so Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst. „Das Wasserkonzept wird uns dabei helfen, die richtigen Entscheidungen für Frankfurt hinsichtlich etwa einer verbesserten Infrastruktur und anderer Maßnahmen der Wasserversorgung zu treffen.“ 
 
Das kommunale Wasserkonzept stützt sich auf verschiedene Säulen, um die Wasserversorgung auch in der Zukunft sicherzustellen. Unter anderem:
 
Steigerung Infiltration von aufbereitetem Flusswasser: Im Frankfurter Stadtwald und im Hessischen Ried gibt es hierfür entsprechende Möglichkeiten. Allerdings müssen die vorhandenen Anlagen konsequent ausgebaut werden.
 
Ausbau der Infrastruktur: Darüber hinaus werden vor allem die Sicherung und Sanierung bestehender Wasserwerke sowie der Ausbau und die Optimierung von Anlagen der Wasserversorgung wie Transportleitungen und Hochbehälter erforderlich.
 
Verwendung von Betriebs- und Brauchwasser: Auch wenn bei der Verwendung keine Trinkwasserqualität gegeben ist, wird dieses Wasser als Ersatz für Trinkwasser bei „nachrangigen Anforderungen an die Wasserqualität“ eine stärkere Bedeutung bekommen. Etwa bei der Bewässerung von Bäumen und Grünflächen oder bei der Toilettenspülung. Daher plant der Magistrat, den Ausbau der Betriebswassernutzung voranzutreiben, prüft die Förderung von Zisternen und eine Verpflichtung zur Regenwassernutzung bei Neubauten.
 
Informationskampagne zum Wassersparen: Vom Sparprogramm der Spülmaschine über cleveres Duschen bis zur Toilettenspülung – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den persönlichen Wasserverbrauch zu reduzieren. Eine Infokampagne soll im Frühjahr starten. 
 
Wasser ist ein Menschenrecht
Leider ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser nicht für alle Menschen eine Selbstverständlichkeit. Hierzulande hat man sich längst daran gewöhnt, dass frisches und qualitativ hochwertiges Trinkwasser jederzeit und in beliebiger Menge aus dem Hahn sprudelt. Dies soll in Frankfurt auch für bedürftige Menschen gewährleistet sein. Dafür nahm die Mainova am Weltwassertag, dem 22. März, zwei neue, öffentliche Trinkbrunnen in der Frankfurter Innenstadt in Betrieb. Die jeweils zwei Meter hohen Edelstahlsäulen in der Kaiserstraße und auf dem François-Mitterrand-Platz stehen kostenfrei allen Passantinnen und Passanten zur Verfügung. 
 
Zusätzlich kehrten auch die bestehenden Mainova-Wasserspender in der Großen Bockenheimer Landstraße und der Liebfrauenstraße aus der Winterpause zurück. Auf Knopfdruck sprudelt für alle ein halber Liter frisches Trinkwasser regionaler Herkunft aus den Auslassdüsen. 
 
Auch bei den Mitmach- und Lernstationen des Wasserlehrpfads im Wasserpark Friedberger Warte dreht sich alles um das kühle Nass. Das von Familien und Kindergärten gern besuchte Ausflugsziel vollzieht den Weg des Trinkwassers nach – von der Quelle über Aufbereitung und Transport bis zur Verwendung. Besucherinnen und Besucher erfahren an verschiedenen Stationen auf spielerische wie informative Weise wichtige Fakten zum Lebensmittel Nummer eins. Klar, dass man auf diesem Gelände ebenfalls einen Mainova-Trinkbrunnen findet.

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